Wozu gibt es eigentlich Botschaften?
Wir urlauben dieses Jahr Urlaub in Ungarn. Es ist klar, dass wir mit Pass bzw. Personalausweis einreisen können. Bleiben die Kinder. Laut Webseite benötigen sie einen Kinderausweis mit Lichtbild.
Nun bin ich ein vorsichtiger Mensch. Da die Webseite der Ungarischen Botschaft vom Kinderausweis spricht, es diesen aber nicht mehr gibt, wollte ich auf Nummer sicher gehen und habe bei der Botschaft angerufen.
Auf die Frage, welche Dokumente man für Kinder benötigt, um nach Ungarn einzureisen, sagte mir die Mitarbeiterin, die Kinder benötigten einen Kinderausweis. Mit Lichtbild. Diesen, so antwortete ich, gibt es nicht mehr. Das war der Mitarbeiterin unbekannt, also fragte sie die Konsularin. Diese bestand darauf, dass es der Kinderausweis sei, der zur Einreise benötigt werde. Auf meinen Hinweis, das es uns erst vor einigen Tagen unmöglich war, im Bezirksamt Lichtenberg einen Kinderausweis zu beantragen, weil es schlicht nur noch den Kinderreisepass gibt, wurde mir geantwortet:
Doch, es gibt Kinderausweise mit Lichtbild. Die haben wir schon gesehen.
Na, das überzeugt.
Vielleicht bin ich ja naiv, aber sollte die Botschaft eines Landes nicht wissen, welche Dokumente man zur Einreise braucht? Das ist das Einzige, wozu ich eine Botschaft brauche. Es kann doch so schwer nicht sein, in Fragen der Ausweisdokumente des Landes, in dem sich die Botschaft befindet, auf dem aktuellen Stand zu sein. Aber das Leben hält doch so seine Überraschungen bereit.
Im Grunde gehe ich davon aus, dass die Einreise kein Problem sein wird. Dieser dämliche -- und maschinenlesbare -- Kinderreisepass wäre für mich als Grenzer wesentlich vertrauenserweckender als diese alte Pappkarte, die sich Kinderausweis nannte.
Trotzallem: Innerlich bin ich darauf vorbereitet, die Kinder an der Grenze zurückzulassen.